Noosa Everglades
In den letzten 20 Tagen ist viel zutun gewesen was die Uni angeht, weshalb dieser Blog etwas hinterherhinkt.
Davon lasse ich mich allerdings nicht abhalten ihn wieder auf den neusten Stand zu brigen. Auch nach dieser Zeit habe ich die Tour noch im Gedächtnis als wäre es erst gestern gewesen. (Diesen Spruch wollte ich schon immer mal bringen =D)
Mit einer Gruppe von 6 Leuten waren wir mit 3 Kanus 2 Tage unterwegs. Für alle war dieses Abenteuer tatsächlich ein richtiges Abenteuer, aber dazu komme ich später.
Die Noosa Everglades liegen etwa eine Autostunde nördlich von Buddina direkt hinter den mächtigen Sanddünen die den Pazifik vom Fesland trennen. Sie sind Teil eines Nationalparks, welche zwar mit Kanus und Kajaks sehr oft von Menschen befahren werden, allerdings dennoch weitestgehend unberührt von menschlichem Einfluss sind. Die Everglades haben eine geringe bis keine Fließgeschwindigkeit, und das Wasser scheint teilweise eine ebene Glasfläche zu sein. Diese Idylle wird vorallem von den Pflanzen und Bäumen am Ufer zu einem Paradies, welches zum Entspannen einläd, gemacht. Um mit dem Kanu zu den Everglades zu gelangen, muss man erst einmal einen See passieren, welcher 10km lang und 5km breit ist. Kurz, er ist riesig. Wenn der Wind auffrischt, so sagten auch vorher die Bootsverleiher, könnte es etwas anstrengend werden. Am nächsten Tag konnten wir das auch mehr als nur bestätigen. Die Everglades an sich waren dagegen an den meisten Stellen fast windstill und man konnte sich zurücklehnen, die Paddel einfahren und genüsslich einen Sonnenbrand einfangen. Übernächtigen kann man auf einem von mehreren einfach angelegten Campingplätzen direkt am Wasser. Sie bieten meist nur Platz für ein oder zwei Gruppen mit 1-2 Zelten. Deshalb, und weil es in Nationalparks üblich ist, muss man vor Beginn der Tour einen Campingplatz bei der Regierung buchen. Wir hatten auf Campingsite 3 unsere Zelte aufgeschlagen. Dieser liegt ungefähr 20km vom Kanuverleih entfernt, weshalb einige von uns wegen Erschöpfung auf einem gerade freien Campingplatz einige Kilometer vorher nächtigen wollten. Das Risiko, jemand anders könnte am Abend noch anlegen und den den Platz belegen, war uns dann allerdings zu groß.
Der Campingplatz 3 liegt in direkter "Nähe" zu einer riesigen Sanddüne welche ich mit Ernie (neuer Spitzname für Erick) und Marco (ein weiterer mit INAC nach australien gereister Deutscher) am nächsten morgen bestiegen haben. Da wir allerdings um 9 Uhr morgens wieder den Rückweg antreten wollten, mussten wir um 5 Uhr bei Sonnenaufgang schon loslaufen. Beschildert wurde die Düne mit 12 km inklusive Rückweg. Diese fühlten sich allerdings ewig an. Aber es hat sich sowas von gelohnt.
Beim Rückweg haben wir gepaddelt, als würden wir vor irgendetwas flüchten. Fragt uns nicht warum, am Tag zuvor haben wir sogut wie nur gechillt. Auf jedenfall waren wir deshalb früh am See, welcher an diesem Tag extrem Windig und "wellig" war. Dies wurde dann zum Verhängnis von Dirk und Ernie. Sie kenterten... 2mal.... Alle anderen und sie bewegten sich über den See mit geschätzten 1km/h, da der Wind seitlich von vorne die Kanus immer wieder ans Land drückte. Ich habe noch nie etwas so anstrengendes gemacht. Ehrlich. Nachher habe ich, genauso wie der Marco, seine Mitfahrerinnen gezogen. Ja der See ist nur Knietief, selbst 300m vom Ufer entfernt. Aber wir haben es, durch den Zeitvorsprung in den Everglades, noch rechtzeitig bis 4 Uhr nachmittags zum Bootsverleih geschafft. Und wir waren auch geschafft. So müssen sich Teilnehmer des Iron Man nach dem Ziel fühlen. Jedenfalls war das Resultat von dem Kentern, dass die Kanister, welche unsere Sachen trocken halten sollten, nicht ganz dicht waren. Ernies Handy lag also eine halbe Stunde im Salzwasser. Kaputt.
Aber was soll's. "Shit happens" und wir haben einen unvergesslichen Ausflug gehabt.
Leon